Neodies Archiv

[mimoriga]

Ein wenig überrascht es mich, dass Iaun so schnell so erfolgreich zurückkehrt. Bettelte bei uns im Rudel jemand um Essen, er wäre längst selbst als ein solches behandelt worden (jedoch ohne schließlich gefressen zu werden).
Argwöhnisch betrachte ich die Kleidung an den Leinen, an denen Rani bereits großes Interesse zu hegen scheint. Mir ist prompt danach, die Stoffe von den Leinen zu reißen und mit ihnen "Ausweiden" zu spielen (funktioniert nur halb so gut, dennoch empfand ich das Geräusch von zerreißendem Stoff immer als enorm wohltuend).
Die Gruppe zieht jedoch weiter, etwa Richtung Norden und so muss ich meinen Trieb unterdrücken und der Gruppe folgen.

[Aiya]

Eine Weile noch beschäftigte sich Rani mit der Kleidung, doch sah sie diese nur an, oder tatzte einmal sacht danach. Sie wollte immerhin nichts kaputt machen. Neugierig schnupperte sie noch einmal an den Sachen und verirrte sich kurz zwischen den Leinen. Erst als ihr langweilig wurde, sah sie dahinter hervor und erblickte die anderen nicht mehr. Überrascht witterte sie und wirkte für einen Moment wie ein verlorenes Kind. Ihre Ohren drehten sich schnell in verschiedene Richtungen und ihr Schweif zischte durch die Luft. Ohje. War sie verloren gegangen? Nur gut, dass Amar für sie deutlich zu riechen war. Eilig holte sie auf und sprang unbekümmert auf ihrer Aufholjagd durch das Lager. Zufrieden kam sie neben dem Lynx an, lächelte und schnurrte begeistert. Wenigstens war sie nun nicht allein.

[Sakura]

Iaun lächelt Rani an. "Du bist mutig, Rani. Wenn dich jetzt jemand gesehen hätte, wären wir vielleicht shcon wieder am rennen." Stattdessen aber liefen sie nun in ruhigem, aber eiligem Tempo Richtung Norden - zumindest dorthin, wo Sady Norden vermutete. Der Tag war angenehm angefangen und Iaun sah bislang nichts, dass das ändern sollte.

[Aiya]

Mit neugierigem Blick sah Rani zu Iaun herüber und legte den Kopf kurz schief. "Oh." Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie vielleicht etwas zu auffällig herumgehüpft war. "Ich war nur so froh euch nicht verloren zu haben", erklärte sie sich und lief neben dem Menschen einher. "Wie bist du an das Brot gekommen?" Sie beschränkte sich auf eine Frage, was ihr recht schwer fiel. Immerhin gab es so viel mehr Gerüche an ihm und seiner Kleidung und so viel mehr zu fragen.

[Schicksal]

Der Weg
Die Strasse führt in Richtung Norden. Sie ist verlassen und umgeben von trockenen Feldern. Keine Siedlung oder Höfe weit und breit. Nach einigen Kilometer führt eine Strasse link in Richtung Westen, wobei Strasse wohl der falsche Begriff ist. Es ist mehr ein Trampelpfad, von dem aus die Rufe der Männer von vorhin zu hören sind. Eine Staubwolke schwebt dort hinten rum und wirt langsam vom Wind weggetragen. Weiter nördlich wird es abrupt grüner.

[Sakura]

Iaun grinste frech und sah Rani an. "Ich bin halt ein guter Lügner un Betrüger - und sei es, dass ich einer armen Küchenchefin vorgaukeln muss, dass meine ach so schwache Gefährtin draußen vorm Lager vor Hunger leidet." Sady verdrehet die Augen udn schüttelte den Kopf. Automatisch wählte sie den Weg Richtung Norden - grün und ohne auffällige Staubwolke von Menschen, die sie nicht kannte, war es nicht schwierig diese Wahl zu treffen. Iaun war so in seiner Erzählung vertieft, dass er ihr einfach nachfolgte.

[Aiya]

Auch Rani folgte blind der Elfe und den anderen. Wobei sie generell blind unterwegs war, wenn man ihre orientierungslosen Reisen bedachte. "Du lügst? Ist es nicht verboten bei euch?" Ihr war eingetrichtert worden, dass sie stets ehrlich sein sollte. Je mehr ihrer Gedanken und Gefühle sie unehrlich ausgab oder gar zurückhielt, umso dunkler würde ihr Geist werden. Bis zu dem Punkt, dass ihre Schlechtigkeit sie innerlich auffressen würde. Ein wenig sorgte sie sich daher um Iauns Wohl. "Geht es dir denn jetzt sehr schlecht? Brauchst du etwas?"

[Schicksal]

Der Weg
Diese Gegend scheint ziemlich verlassen zu sein. Selbst lange nachdem der Staub und Lärm hinter dem Horizont entschwunden sind ist neben der Strasse nichts weiteres als grünes Unkraut zu sehen. Erst nach ein oder zwei Stunden beginnt am Horizont ein Turm zu wachsen.

Die Reiterin
Kishari erreicht ein grösseres Dorf am Fusse des Gebirges. Ein breiter Fluss fliesst hier durch und der Weg führt über eine breite Steinbrücke.
Auf dem kleinen Dorfplatz vor der Brücke ist ein Markt aufgestellt und die vielen Besucher und Verkäufer verunmöglichen ein raschens vorankommen.

[Sakura]

Iaun lachte auf. "Ich lüge schon mein Leben lang. Und inzwischen so gut, dass ich manchmal selbst nicht mehr weiß, was echt ist und was nicht! Aber keine Sorge, ich nutze es nicht um schlechtes zu tun. Sieh's mal so: Diese Leute haben meeeehr als genug zu essen, wir nichts. Hätte ich sie so gefragt, hätten wir mit Sicherheit nichts bekommen. Aber jetzt - ich finde das nur in Ordnung." So folgte er dem Weg weiter.

[Aiya]

Verunsichert musterte Rani den Menschen und witterte neugierig. Doch diese besagte Schlechtigkeit, den dunklen Schatten der Seele konnte man wohl kaum riechen. Auch nicht, wenn sie es noch so angestrengt versuchte. Brummend dachte sie über die Worte nach und schüttelte dann den Kopf. "Ich finde es nicht gut. Wer sagt dir denn, dass die Wahrheit nicht auch zu Essen geführt hätte?" Sie würde von nun an das Brot und andere Dinge von Iauns Beschaffungsmethoden meiden. Es kam einfach nicht mit ihrer Überzeugung überein.