Neodies Archiv

[Aiya]

Kisharis Blick lag auf einer Wolke. Diese sah beinahe aus wie ein Pilz. Ziemlich hässlicher Pilz und mit der Zeit deformierte er sich stark. Was machte ein alter Mann und ein junger Mann so weit ab von der Zivilisation in der Pampa? Kurz warf sie einen Blick über die Schulter zurück und blinzelte. Spielten ihre Sinne ihr da einen Streich? Sie konnte schwören ein Floß zu sehen. "Andreas", zischte sie leise und ließ Korykos langsamer werden. "Wäre das da nicht eine gute Möglichkeit über den Fluss zu kommen?" Sie wartete ab, dass das Floß ihre Uferseite erreichte und wendete ihren Hengst schließlich, um schnell zurück zu reiten und das Floß mit dem Gewicht von ihr und ihrem Pferd am Boden zu halten. "He, Fremder. Es sieht so aus als könntet Ihr uns einen Gefallen erweisen mit Eurem Floß. Wir würden nur zu gern auf die andere Seite herüber, wenn es denn geht." Freundlich lächelnd wartete sie ab, hielt Korykos ruhig, aber auf dem Floß lastend. So konnte der junge Mann es nicht zu leicht wieder zurückziehen.

[Schicksal]

Der Alte Mann
Er schreckt auf und blickt zum Wasser rüber.
"Die Fähre!", ruft er und nähert sich dem Ufer. Als das Floss ankommt beginnt er einen heftigen Streit mit seinem Enkel. Kishari wird ignoriert.

[Aiya]

Nunja, das war ja vielleicht eine nette Umgangsform untereinander. "Entschuldigung? Ich möchte nicht weiter Ihren Streit stören, aber wir würden gern übersetzen. Ist das ein Problem?" Sie stieg vom Pferderücken ab und sah sich die beiden Menschen an. Sehr unhöfliche Gestalten. Nebenher betrachtete sie die Mechanik der Fähre. Allein würde sie da jedoch nicht weit kommen. Daher blieben ihr nur die Fremden.

[Schicksal]

Der Alte
Er wendet sich nach weiteren Minuten des Streits endlich von seinem Enkel ab und betrachtet Kishari einen kurzen Moment.
"Zwei Bedingungen.", sagt er schliesslich, "Totschweigen und 2 Silber."

[Aiya]

Kishari klappte fast der Kiefer herunter, doch sie fing ihr Erstaunen rechtzeitig ab. "Bedingungen, sehr nett. Das Totschweigen wird kein Problem werden. Wir sind ja nicht dumm und zudem hätten wir nicht viel davon irgendjemanden davon zu berichten. Wir wollen vorankommen und das möglichst schnell." Aber zwei Silber? "Nur euren Preis empfinde ich als etwas deftig. Ist dieser noch verhandelbar?" Sie wusste nicht wie viel Geld Andreas bei sich hatte, aber die Reise konnte noch lang werden und da war es wohl besser Geld zu sparen so gut sie konnten. Ein freundliches Lächeln, die Haare mal eben in einer fließenden Bewegung über die Schulter auf den Rücken gelegt und ein bittender Blick sollten Wirkung tun.

[Schicksal]

Der Alte
"Nein, ausser ihr kennt einen anderen Weg um über den Fluss zukommen ohne die Armee oder die Marine zu alarmieren.", verkündet der Alte und bleibt beständig, "Diesen Preis zahlen alle. 75 Bronze Monedas pro Person und 25 pro Reittier oder Karren."

[Aiya]

Puh, na da war wohl leider nicht viel zu machen. Kishari sah zu Andreas herüber und zuckte dann mit den Schultern. "Dann soll es wohl so sein." Sie suchte in ihrer Tasche nach dem Geld und spielte in Gedanken doch noch eine Weile damit. Wie lange sie dafür wieder arbeiten musste. Das war ziemlich ernüchternd. Jedoch konnten sie weder über den Fluss springen, noch hindurchschwimmen und auf die Marine hatte sie so wenig Lust wie auf die Armee. Das kostete alles nur Zeit. Brummend überreichte sie das Geld an den alten Mann und versuchte nicht zu enttäuscht auszusehen. "Läuft das Geschäft denn gut hier?", fragte sie und würde Korykos langsam auf das Floß führen. Vielleicht schaffte sie es in einem unbeobachteten Moment die Geldbörse des Mannes zu stehlen. Jedoch fiel das sicher hier im Nirgendwo zu stark auf. Besser sie suchte sich wieder Geld wenn sie in eine turbulente Stadt kamen.

[Schicksal]

Der Alte
"Es geht.", antwortet der alte Mann, "Der Verkehr wachst zwar, aber mit dem auch die Bestechungsgelder."
Er lacht kurz auf und schüttelt den Kopf.
"Mein Enkel wird sie rüber begleiten.", erklärt er Kishari und weist den Jungen an, die Reittiere auf das Floss zu führen.

[Aiya]

Das war so ziemlich verständlich. "Klingt so als würde einem auch hier nichts geschenkt werden." Nachdenklich beobachtete sie wie der junge Mann die Pferde auf das Floß leitete. Gerne schien er es jedoch nicht zu machen. "Hält die Fähre uns alle gleichzeitig?", fragte Kishari leicht besorgt. So eine Konstruktion hatte sicherlich auch ihre Grenzen und die Pferde wogen zusammen schon genug um das Gefährt ins Wasser zu drücken. Sie wollte einfach nicht schwimmen gehen. Vor allem nicht für diesen Preis. Das war ihr dann doch ein wenig zu happig. Sowieso ging Sicherheit vor. Seltsam von Sicherheit zu sprechen wenn man auf der Suche nach einem Mörder war.

[Schicksal]

Die Fähre
Der Alte antwortet selbstsicher: "Die Fähre hält mehr als das hier aus. Wir transportieren immer wieder vollbeladene Wagen."
Sein Enkel kündet an, dass die Fähre bereit sei. Die Fahrt kann losgehen.