Neodies Archiv

[Aiya]

Wärme kroch über das Land und unter Kisharis Kleidung. Sie zog ihren Umhang um die Schultern und setzte die Kapuze auf. Auch wenn es scheinbar wärmer wurde, so konnte sie sich doch wenigstens von dem störenden Sand schützen. Wenn man diesen gleich zu Beginn der Reise in die Kleidung bekam, so wurde man den ganzen Tag über nicht mehr froh. Manchmal dauerte das Unglück auch bis zur nächsten Bademöglichkeit an. Korykos ritt ruhig über den teils unsteten Boden. Sie schwieg und wartete ab wohin der Zwerg sie führen würde. Er hielt sich noch immer an seiner Karte und wirkte in Gedanken versunken. Leise summte sie ein Lied vor sich hin. Wer wusste schon, ob das der richtige Weg war, aber Hauptsache sie taten irgendetwas.

[Schicksal]

Zeit und Wetter
Mitten im Nichts ist es schwer zu wissen welche Zeit es ist, doch nach der Sonne kann man schliessen, dass es ungefähr Mittag ist. Der Himmel ist frei von Wolken. Kein Schatten spendet Schatten nur die Gischt des Flusses erfrischt die Luft.

Der Weg gen Süden
Der Fluss wird zunehmend breiter und er war schon vorhin breit. Als der Weg sich um einen hohen Felsen schlängelt, finde die Beiden in dessen Schatten einen alten Mann auf einen Stuhl der gelassen vor sich hin schläft.

[Aiya]

Vorwärts, Schritt um Schritt. Ein wenig öde war das auf Dauer schon. Zumal ihr zwergischer Begleiter so tief in der Karte versunken war, dass eine Unterhaltung auch nicht zustande kam. Nun gut, da schlief wohl jemand mit offenen Augen ohne ein Wort darüber zu verlieren. Kishari folgte dennoch dem Pony und ließ es sich auf dem Pferderücken gut gehen. So nah am Wasser war es beinahe angenehm kühl. Ab und an trug der Wind ihr eine frische Brise zu und befeuchtete auch ihr Gesicht, sowie ihre Lippen. Endlich zeigte sich ein hoher Felsen der Schatten versprach. Damit verbunden war Leben, wenn auch nicht mehr das jüngste. Ein alter Mann saß im Schatten des Felsens auf seinem Stuhl und schlief friedlich. Solch einen Frieden sollte man nicht stören, doch Kishari war gerade danach. Daher zügelte sie Korykos und setzte ab. "Guten Tag der Herr", fragte sie vorsichtig an, als sie näher an den Mann heranging und erprobte damit die Tiefe des Schlafes. "Ich hätte eine Frage an Sie, wenn Sie denn wach wären..." Da wartete sie wohl höflicherweise etwas ab.

[Schicksal]

Der Alte
Er öffnet ein Auge und betrachtet die beide forschend.
"Was is'?", fragt er anschliessend in herausfordernden Tonfall.

[Aiya]

Huch, na da war ja jemand besonders freundlich aufgelegt. Kishari lächelte verzeihend. "Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie geweckt habe." Schlafende Hunde sollte man wohl doch einfach lieber in Ruhe lassen. "Ich wollte Sie nur fragen ob Sie sich mit der Umgebung auskennen und mir und meinen Freund sagen können wo genau wir uns befinden und was vor uns liegt." Sie blieb höflich und ein wenig zurückhaltend, um zu zeigen dass es ihr doch leid tat den alten Mann geweckt zu haben. Dennoch erhaschte sie an dieser Stelle wunderbaren Schatten und wurde ein wenig gekühlt. Korykos schlich sich langsam Schritt um Schritt an, um auch von der Kühle etwas abzubekommen und um genau hinter Kishari zu stehen und den Mann zu beobachten. Sein Ohr zuckte leicht und stellte sich auf in die Richtung des Fremden.

[Schicksal]

Der Alte
Er schliesst wieder die Augen und hebt dann einen Arm. Erst zeigt er nach Süden und murrt "Flussdelta, Küste", dann nach Norden "Grenzstadt".

[Aiya]

Die Hilfe des Jahres. Höflich lächelnd nickte Kishari. "Verstanden. Lieben Dank auch für die freundliche Unterstützung und noch einen wundervollen Tag." Sie biss sich auf die Zunge um keinen scharfen Kommentar loszuwerden und atmete beim Umdrehen tiefer durch. Mit einem recht grazilen Schwung saß sie auf Korykos Rücken und ließ ihn antraben. Dann wohl weiter in die gleiche Richtung und Andreas hinterher. Wer die Karte hatte, hatte wohl auch mehr oder minder das Sagen. Am Besten wohl sie hielt nicht wieder an und fragte nach dem Weg. Ihre Hand glitt zu der Wasserflasche und sie nahm einen Schluck daraus. "Hoffentlich sind wir durch diese Dürre durch bevor die Flaschen leer sind."

[Schicksal]

Die andere Flusseite
Ein junger Mann steht dort.
"Opa!", ruft er, "Brauchst du was?"

[Aiya]

In sich brummend ging es weiter voran, da erblickte Kishari einen jungen Mann. Sie sah zu ihm herüber und dann zurück zu dem Felsen wo der alte Mann ruhte. "Ihr Großvater schläft im Schatten des Felsens. Aber gegen etwas zu Trinken wird er sicher nichts einzuwenden haben", meinte sie einigermaßen freundlich und wandte den Blick wieder auf ihren Reiseweg. Hitze, Wärme, Sand, Staub. Welch wundervoller Tag im Sattel. Mit der Zeit stellte man sogar das Denken ab. Es ging einfach nur stupide Schritt um Schritt voran.

[Schicksal]

Der junge Mann am anderen Ufer
Er blickt Kishari nach und wartet bis ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt ist. Einer Kaktee oder einem Felsen oder einer Wolke, denn viel mehr gibt es hier tatsächlich nicht mehr. Dann hebt er ein trockenes Gestrüpp und ein Floss wird sichtbar, gross genug um einen Karren über den Fluss zu bringen und scheinbar an getarnten Seilen angebunden.
Langsam dreht er an einem Mechanismus und das Floss beginnt den Fluss zu durchqueren.