Neodies Archiv

[Mobius]

"Mehr nicht...", sage ich mehr zu mir selber als zu Laine und schüttle grinsend den Kopf.
Mein Blick schweift kurz zur Stadt, welche sich weiter nähert, und ich merke, wie mir etwas mulmig im Bauch wird. Es darf nichts schief gehen oder wir haben ein Problem.
"Sie werden sich ein abgelegenes und ruhiges Plätzchen gesucht haben.", vermute ich und lasse Laine an meinen Gedanken teilhaben, "Ich vermute bei seinem Pferd. Er hat so oder sein eine ungesunde Zuneigung für das Tier."
Ich gehe einige Schritte zu einem Fass, dass dort steht, wo ich gestern noch geschnitzt habe, an den Holzspähnen unschwer zu erkennen, und erfrische mich mit dem Salzwasser ein wenig.
"Geh du sie holen.", sag ich Laine, "Aber platz nicht rein, könnte für alle drei unangenehm sein."

[Aiya]

Schnaub. Schnaub.
Amon hob ein Augenlid und sah zwei geblähte Nüstern vor sich. "Ach Mahin...", brummte er und drückte die neugierige Pferdenase zur Seite. Gähnend blieb er liegen und wischte sich mit der linken Hand über die Augen. Dann war er doch scheinbar mal wieder mit dem beruhigenden Geruch von Stroh in Mahins Nähe eingeschlafen. Als er sich aufsetzen wollte, fiel ihm auf wie schwer sich sein rechter Arm anfühlte. Grübelnd über diesen Umstand sah er herüber und war kurz überrascht. Celestine nutzte seinen Arm als Kissen. Immerhin erklärte dies das fast taube Gefühl in seinen Fingerspitzen und das sich langsam ausbreitende Kribbeln. Nach und nach kehrten die Erinnerungen vom letzten Abend zurück. Celestine hatte ihn nicht entkommen lassen, als er ihr Heilungsangebot umgehen wollte. Stattdessen hatte er unter ihrem strengen Blick kuschen müssen und sich im Stroh niedergelassen. Widerwillig hatte er sich behandeln lassen und scheinbar hatte diese Anstrengung bei der jungen Frau ein rasches Ermüden bewirkt. Noch hatten sie einige Sätze gewechselt, dann waren sie wohl beide tief und fest eingeschlafen. Nun gut, es war auch spät gewesen und der Tag war erstaunlich aufregend gewesen. Die Decke des Lagerraumes anstarrend, ließ er Celestine noch etwas schlafen. Wie spät es wohl war? Im Schiffsbauch konnte man die Zeit nicht ausmachen.

[Sakura]

Irritiert sah Laine Salo an. Sie zog die Schultern hoch und ging Richtung Weg nach unten. Sie fragte einen Matrosen nach dem Pferd und folgte seinen Erklärungen. Auf dem Weg nach unten grübelte sie: "Warum sollte das unangenehm werden?"

[mimoriga]

Ein Garten...ein Meer aus Blumen... so viele Geheimnisse... ein Baum wie eine Insel... mit einem Haus wie ein Schiff...noch mehr Geheimnisse...verewigt in Holz... Nur mühsam gelingt es mir meine Augen zu öffnen.
"... ... ..." Anhand der Schwere meines Körpers kann ich ausmachen, dass es mir gestern abend durchaus noch gelungen sein muss, Amons Fuß zu behandeln. Jedoch kann ich mir nicht erklären, was Amons Arm damit zu tun haben sollte, auf dem ich, wie mir folgend bewusst wird, die ganze Nacht gelegen haben muss. "Oh.... verzeiht...", bemerke ich scheu.

[Aiya]

Siebzehn dicke Ziegen, zogen zehn Zentner Zucker...Amon versuchte innerlich sich abzulenken, um nicht doch noch ein verräterisches Geräusch von sich zu geben. Sein Arm kribbelte mittlerweile höllisch fies, vor allem vorn in den Fingerspitzen. Die Decke dabei anzustarren war erstaunlich hilfreich. So konnte er sich mental festigen. Celestines Stimme erleichterte ihn jedoch stark. Sogleich sah er zu ihr herüber und für einen Moment war er ein wenig verwirrt. Die verstrubbelten Haare der jungen Frau ließen sie irgendwie süß aussehen. Der verschlafene und zugleich scheue Ausdruck war verdammt niedlich. Die Worte so...freundlich zu ihm. Was sollte er da noch sagen? Sie mit offenem Mund anzustarren half jedenfalls nicht weiter, weswegen er schnell die Lippen schloss. "Keine Sorge, es war mir ein Vergnügen", meinte er lächelnd und zog seinen schlappen Arm an den Körper heran, legte ihn in den Schoß und massierte ihn. Während er versuchte nicht zu zeigen wie schlimm es gerade kribbelte und er sich zwischen Lachen und Weinen nicht entscheiden konnte, lächelte er. "Gut geschlafen?" Na hoffentlich!

[mimoriga]

"Ja...recht bilderreich aber doch ... gut..." murmel ich ein wenig vor mich hin, noch immer peinlich berührt. Ich entfranse meine Haare ein wenig nachdem ich mich vollends im Stroh aufgesetzt habe. "Sind wir... schon da?" Es würde mich doch sehr wundern, wenn wir bereits angelegt hätten, denn soviel Zeit kann doch eigentlich garnicht vergangen sein, oder doch?
"Ich hoffe, ich war nicht zu aufringlich...wegen eures Fußes, meine ich..."

[Aiya]

"Bilderreich ist bestimmt gut. Ich freue mich immer über bilderreiche Träume. Am besten ist es dann, wenn ich nach dem Aufwachen noch weiß welche Bilder es waren...Vorausgesetzt es waren gute Bilder", redete Amon locker weiter und massierte sich den Arm. Besser er hörte sich selbst nicht zu. Dafür aber ihr, denn Celestine stellte auch Fragen. Aufhorchend zuckte er mit den Schultern. "Die Bewegung des Schiffes erscheint mir als stabil und gleichmäßig. Das könnte auf dem Meer sein, oder im Hafen. Ich hab keine Ahnung", gab er schließlich schief grinsend zu und versuchte die junge Frau nicht wieder anzustarren. Was war ihm da vorhin nur durch den Kopf gegangen? 'Aufdringlich' nahm er kurz auf und schon glitten seine Gedanken wieder ab und er wünschte sich sie wäre aufdringlich geworden. Grübelnd über diesen ausufernden Gedankengang schüttelte er den Kopf und versuchte sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. "Keineswegs. Wobei...Vielleicht mit dem Fuß ein wenig. Aber es hat mir nicht geschadet und Euch hoffentlich auch nicht." Sie in ihrem Zustand zu Siezen brachte wenigstens ein wenig Abstand wieder zwischen sie. "Immerhin konnten wir danach gut schlafen und sind für den heutigen Tag ausgeruht. Nicht wahr?" Lächelnd sah er sie an. Ein freundlicher Blick. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er musste sich den Kopf gestoßen haben, oder diese Heilung hatte böse Nebenwirkungen gehabt. Er war doch sonst nicht so.

[mimoriga]

"Mit dem Fuß...oh, das tut mir leid..." Ein wenig entschuldigend lächle ich. "Eine Eigenschaft meiner Mutter... andere stets versorgen zu wollen...manchmal ein Segen...und manchmal ein wenig anstrengend...alles in Ordnung, Amon...?" Sein energisches Kopfschütteln erscheint mir, als würde er mit etwas ringen.
Ich binde mir meine Haare schließlich neu, nachdem es mir endlich gelungen ist, sie ein wenig zu entwüsten und einige Strohhalme zu entfernen.

[Sakura]

Laine sah sich in den Gängen des Schiffes um. schließlich fand sie eine Tür, hinter der es definitiv nach Heu und Pferden roch. Sie erinnerte sich an Salos Worte und klopfte an. Nach einer kurzen Pause öffnete sie die Tür und lugte hindurch. "Hallo~o? Celestine? Amon?"

[Aiya]

"Andere versorgen zu wollen finde ich eine sehr gute Einstellung", redete Amon nach Celestines Worten weiter. Verdammt. Seine Gedanken nahmen erneut eine Richtung an, die er nicht gutheißen konnte. Hatte er sich vielleicht doch was getan? "Celestine...", versuchte er es auf die direkte Art, als sie ihn schon wieder nach seinem Befinden fragte. Nur wie sagte er es am besten? Eine Frau wie sie...er...netter Gedanke, aber vollkommen sinnlos. Doch irgendwie hatte er dieses unbändige Gefühl sich ihr nähern zu müssen. Langsam lehnte er sich zu ihr herüber, streckte den Arm aus, der nicht mehr kribbelte und schaffte es die ehemalige Berührung der Wange abzulenken und einen trockenen Halm aus ihrem Haar zu ziehen. Wie weich es sich anfühlte, trotz der kurzen Berühung. Wenn er sie noch einmal berührte, würde er einfach mehr Haare berühren und die Zeit der Berührung verlängern. Wenn da noch ein Halm wäre. Wäre da doch noch einer...bitte. Vollkommen abwesend starrte er ihre Haare an und stellte sich vor wie es sich anfühlte die Hand in der Mähne versinken zu lassen. Nur konnte er es nicht. Als er ihre Augen sah, mit dem fragenden Blick wusste er, dass er noch etwas sagen sollte. Verdammt er hatte mit dem Satz schon angefangen gehabt. Daran konnte er sich noch gut erinnern. "...hat dieses Heilen Nebenwirkungen?", fragte er schließlich. Er konnte sich sonst nicht vorstellen wieso er so...unausgelastet war.