Neodies Archiv

[Schicksal]

Versteckt zwischen einigen Dünen steht eine grosse Ansammlung von Zelten in verschiedenen Grössen. Der grobe Stoff der Zelte ist meistens in hellen Farben gehalten und aus der Ferne sehen sie daher nur wie kleine Sandberge aus. Zwischen den Zelten Tümmeln sich Unmengen an Lasttieren. Auch einige Käfige mit wilden Tieren und Sklaven sind zu sehen.
Seit Jahrzehnten treffen sich die verschiedenen Beduinenstämme hier um Waren zu tauschen und mit Ausländern zu handeln. Auch viele Schmuggler, Sklavenhändler und Händler eher dubioser Waren treffen sich hier seit Jahren und somit wurde das Lager zum grössten Umschlagplatz für Schwarzmarktware des Westen.

[Mobius]

"Wie bitte?", frage ich dem Beduinen und blicke abwechselnd von seinem braun gebrannten Gesicht und dem leeren Wasserkrug in meiner Hand, "10 Bronze Monedas für diese mickrige Menge Wasser?"
Erzürnt und resigniert krame ich in meinen Taschen herum, finde anfänglich jedoch nur Sand. Nach einigen Minuten finde ich endlich mein Geld und gebe dem Beduinen seinen Geldbetrag.
"Dieb.", fluche ich leise als ich meinen Sattel wieder aufhebe und mich von seinem Zelt entferne.
Und nun?

[Mimoriga]

Amar

"DU VIEH! Beweg dich, hab ich gesagt!!!"
-PTSCH!-

Ehrenloser Hund... wenn diese Ketten nicht wären...
Mit schleppenden Schritten bewege ich mich aus einem Wagen in Richtung eines Käfigs. Die Schläge der Peitsche spüre ich schon gar nicht mehr. Viel mehr spüre ich, wie gerne ich diesem Stück Fett meine Krallen in seinen Leib rammen würde.

"Bedenk, wer dir dein Morphium spendiert, ELENDER HUND!"
-PTSCH! PTSCH!-

... richtig... mein Morphium... gut, dass er es erwähnt... kleine Ratte...
Im Käfig angelangt und neben einem verzweifelten Gaukler eingebuchtet, reicht man mir zwei Spritzen. Ich zögere nicht lange.
Endlich lassen die Schmerzen nach.
"... mein Morphium..."

[Schicksal]

Am Käfig
Einige Kinder nähern sich dem Käfig und äussern sich herablassend über das "Tier" und "Biest". Anschliessend stupsen sie den Lynx mit Ästen und bewerfen ihn mit kleinen Steinen.

[Mimoriga]

Diese kleinen Ratten....
Augenblicklich erhebe ich mich und gehe langsam an die kleinen Kinder heran.
Blitzschnell habe ich zwei der kleinen Stöcke der kleinen Ratten gepackt und ziehe sie nun mit einem Ruck näher zum Käfig heran.
"Glaubt ihr wirklich, der Käfig hält mich auf....?" zische ich leise. Ruckartig lasse ich die Stöckchen los und entferne mich vom Gitter des Käfig.
Immerhin thet meine tägliche Ration Morphium auf dem Spiel.

[Mobius]

Ich horche auf als ich das Getobe einiger Kinder höre und nähere mich dessen Herkunft. Überrascht erblicke ich einige Käfige. Bei einem stehen einige Kinder und machen sich über ein komisches Wesen lustig.
Ein Lynx?
Diese Wesen kannte ich aus meinen Tagen an der Universität, hatte jedoch nie eines aus der Nähe gesehen. Ich nähere mich weiter dem Käfig. Als die Kinder mich bemerken eilen sie lachen davon und lassen mich alleine mein Lynx. Interessiert betrachte ich ihn.

[Mimoriga]

Gerade als ich glaube, diese kleinen Ratten loszusein, nähert sich eine weitere Ratte. Nur ist diese größer und sieht um einiges älter aus. Vielmehr sieht er jedoch aus wie eine blonde Ziege, als mir sein blonder Ziegenbart auffällt.
Starr nur weiter so...
Ich starre zurück in sein einfältiges, neugieriges Gesicht und knurre.
Ungeduldig scharre ich im Boden und lasse meine Krallen hervortreten.
... bis ich dir die Augen auskratze, Faltenbündel...
Die alte Wunde an meinem Bauch fängt erneut an zu schmerzen. Ich habe nicht lange genug gewartet.
Verfluchtes Menschenpack...

-PTSCH!! PTSCH!!-
"Hey du da! Verfluchte Ausgeburt, zurück vom Gitter! Knie nieder, dorthin wo du hingehörst! SOFORT!"

[Mobius]

Ein Sklaventreiber nähert sich dem Käfig und bändigt den Lynx mit der Peitsche, dieser wendet jedoch seinen hasserfüllten Blick nicht von mir ab. Auf irgendeine Weise fasziniert mich dieses Wesen. Unbewusst ziehe ich aus meiner Tasche Block und Kohlestift und beginne mit einem Porträt vom Insassen des Käfigs.

[Mimoriga]

Ich werde vom Gitter getrieben. Die Peitschenhiebe sitzen, und die Wirkung des Morphiums kann ich nicht mehr spüren. Die menschliche Ziege bleibt zu meinem Zorn vor dem Käfig stehen und sucht etwas in seinem Beutel.
... Er wird doch nicht etwa- ...?
Wieder entfährt mir ein Knurren. Der Mensch hat angefangen auf einem Blatt zu zeichnen. Ab und an wirft er seine einfältig neugierigen Blicke zu, ehe er weiter zeichnet.
Hau ab! Verschwinde! Verfluchte Ausgeburt!
Ich kann seinen Blick nicht ertragen. Es reizt mich ungemein, ihm Schmerzen zuzufügen, um dann seinen Blick nicht mehr ertragen zu müssen.
Warte nur...

[Mobius]

Das Wesen betrachtet mich intensiv aus seinem Käfig heraus. Ich kann dessen Miene nicht wirklich beurteilen, doch könnte ich schwören, dass es mich blutrünstig anschaut, als ob ich eine Gefahr wäre.
Nein, dazu sieht es zu wenig erschrocken aus...viel mehr, als ob es mich hassen würde...ob es wohl erkennt was ich mache?...vermutlich schon...es wird auch vermutet, dass sie eine rudimentäre Sprache beherrschen und eine zivilisationsähnliche Stammeskultur hegen...ob es mich wohl versteht?...vielleicht kann es einige Wörter sprechen...ist sicher schon lange in Gefangenschaft.
Ich nähere mich etwas dem Käfig.
"Haaaal-looh.", spreche ich es an mit einer übertriebenen Grussgeste, "Kannst duuu mich versteeeheeen?"