Neodies Archiv

[Aiya]

Nunja, so ein gebildeter Mann war wohl einfach anders als andere. Kishari lächelte leicht und fuhr sich mit den Fingern entspannend über die Schläfen. "Das Attentat nahm mir meine Freunde und damit das Einzige was ich in diesem Leben noch hatte. Andreas meinte ich solle nicht in Ignoranz verfallen oder alles verdrängen. Viel mehr suche ich nach dem Verantwortlichen, damit sonst keiner weiter so viel Schmerz erfahren muss. Ich will, dass er keinen Schaden mehr anrichtet, jedenfalls nicht mehr als er bereits getan hat." Sollte sie dabei verletzt werden oder gar sterben, würde sowieso niemand darum trauern. Demnach war es kein großer Verlust. "Da meine Karte und mein Beschützer nun verschwunden sind, würde ich gerne mit Euch reisen. Ihr scheint einen Plan zu haben. Mir ist dieser gerade abhanden gekommen. Zudem ist es wohl generell angenehmer zu zweit zu reisen. Neben den Gesprächen ist es einfach sicherer. Ich allein komme wohl gar nicht weit." Daher war es nun einmal eine Zweckmäßigkeit und vielleicht wurde die Gesellschaft mit der Zeit doch besser. "Nun Aran, wohin soll es gehen?"

[Mobius]

Ich betrachte die junge Dame intensiv. Erst mit Bedauern, dann mit Bewunderung. Ihre Beweggründe scheinen verständlich und nobel zu sein. Anerkennend nicke ich ihr zu.
"Ich kann Sie wohl kaum davon abhalten.", gebe ich resigniert zu, "Ausserdem kann ich doch eine unschuldige Dame nicht ungeschützt durch so eine gefährliche Welt herumirren lassen."
Höflich lächle ihr zu und gebe ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass wir das Zelt verlassen.
"Als erstes müssen wir nach Westen.", erkläre ich ihr, "Meine Schiffsfahrt wartet auf mich."

[Aiya]

Wie charmant Aran doch war. Kishari lächelte ihn an, nachdem sie ihre Erinnerungen an die toten Körper ihrer Freunde verdrängt hatte. "Ich danke Euch vielmals für diese Aufopferung und Eure Hilfsbereitschaft." Männern musste man wohl doch ihre Heldenhaftigkeit auf die Nase binden damit sie glücklich waren. Ein wenig erleichternd war es schon, dass sie nicht allein reisen musste. Andreas mit seiner Verschwiegenheit war ihr doch beinahe lieber gewesen als jemanden um den Bart fahren zu müssen. Aber wie es schien war sie im Moment ein wenig zu negativ eingestellt was Aran betraf. Vielleicht war sie doch ein wenig gekränkt oder gar enttäuscht von seinem Verhalten. Am besten sie schlief eine Nacht darüber und fing am nächsten Tag neutral von vorn an. "Nach Westen? Zu den Schiffen? Ist das eine gute Idee?", fragte sie ein wenig überrascht und stand auf, um Aran zu folgen. "Das heißt wir suchen die Pferde und reiten nach Westen, um dann auf einem schrecklich wankenden Schiff zu fahren? Geht das so leicht? Ich habe immerhin keine Fahrkarte." Ehrlich gesagt wollte sie keinesfalls einen Fuß auf ein Schiff setzen.

[Mobius]

"Naja, ob dies eine gescheite Idee ist, werden wir wohl am Ende sehen, nicht?", antworte ich der Frau und lächle sie nett an.
Der Fakt mit der fehlenden Passage werde ich mal übersehen. Vorerst. Allegemein muss ich im Moment viel improvisieren, denn ein Reittier hab ich nicht. Zumindest nicht mehr.
"Wir treffen uns ausserhalb des Lagers wieder, ich muss noch kurz was erledigen, einverstanden?", frage ich der jungen Frau mit meinem nettesten Lächeln, welches ich im Moement zustande bekomme.

[Schicksal]

Die Zeit und das Wetter
Der Wind wird beständiger und wirbelt etwas Sand auf. Die Sonnenuhr zeigt knapp vor Fünf.

[Aiya]

Stets freundlich und doch so zurückhaltend und in Gedanken versunken. Aran schien im Moment genug mit sich selbst zu tun zu haben. Bei den Nachrichten die er durch sie erhalten hatte, war es eigentlich nicht weiter verwunderlich. Kishari nickte Aran zu, als er sich abmeldete. Scheinbar hatte er noch so das eine oder andere zu erledigen. "Ich werde Ausschau halten nach Euch", antwortete sie ruhig und würde sich erst nach ihm erheben und das Zelt verlassen. Ruhigen Schrittes näherte sie sich Korykos und streichelte ihn. "Na mein Hübscher? Ausgeruht?" Erneut gab sie ihm Wasser aus ihrer Trinkflasche und lief dann durch das Lager. Die Zügel hielt sie locker, doch ihr Rappe folgte brav von allein. Hier und da einen Blick hin geworfen und sich die Stände angesehen. So viel konnte sie eh nicht gebrauchen oder bezahlen. Viel mehr schwelgte sie in Gedanken an Vergangenes und Zukünftiges. Wie das wohl alles verlaufen würde? Seufzend kam sie am Rand des Lagers an und sah sich um. Wie viel Zeit hatte sie wohl gerade verbraucht? Kurz scholt sie sich selbst für ihre Unaufmerksamkeit. Dennoch lag vor ihr nicht mehr als Sand. Da konnte sie Aran doch gar nicht übersehen.

[Mobius]

Geschwind entschwinde ich durch die Zelte zurück zum Käfig wo dieser Lynx ausbrach. Einige Frauen knien da und räumen den blutbefleckten Sand weg. Ich versuche meine Wenigkeit unbemerkt vorbei zu schmuggeln und nähere mich dem Zelt in welchem ich vorhin den nun toten Sklavenhändler traf. Es ist leer und mein Sattel liegt noch am selben Ort. Rasch schnappe ich mir meinen Sattel zurück. Mit einem triumphalen Lächeln streichle ich über das feine Leder, auch wenn ich etwas Scham verspüren sollte, schliesslich ist dies Besitz eines Toten, wobei er seinen Teil des Handels auch nicht eingelöst hat.
Vorsichtig verlasse ich das Zelt und versuche keine Aufmerksamkeit auf diesen einen zu ziehen. Dabei stach mir ein schwarzes Pferd ins Auge. Ein Blick über die Schulter und schon reite ich meinem Rendez-vous entgegen.

[Aiya]

Wie es schien hatte Kishari doch nicht zu viel Zeit mit ihren Gedanken verplempert, oder Arans Erledigungen zogen sich doch länger hin. Daher überprüfte sie nun die Gurte und Schnallen des Sattels erneut, verzurrte die Taschen und sah nach was sie alles an Proviant dabei hatte. Zu viel war es keineswegs, leider. Ihren Mantel faltete sie über die Schultern nach hinten und machte sich daran den Sattel erneut zu befestigen. Sie hätte Korykos keineswegs die Chance geben sollen erneut so ein dummes Spiel mit ihr zu spielen. Immer wenn sie den Gurt schließen wollte blähte sich ihr dusseliger Vierbeiner auf und ließ den Sattel leicht rutschen. "Sturer, dummer Bock", schimpfte sie, während sie versuchte ihren Hengst dazu zu überreden nachzugeben. Nach einer Weile war es ihr auch möglich und sie richtete sich seufzend auf, schlug ihrem Begleiter gegen die Flanke und wischte sich dann den Schweiß von der Stirn, pustete die Haare aus dem Gesichtsfeld. "Immer so widerstrebend", murrte sie mit den Armen in der Hüfte und betrachtete Korykos mit strengem Blick.

[Mobius]

Geschwind komme ich auf dem neuen Pferd angereitet. Es ist überraschend brav, vermutlich aus einer guten Zucht. Unweigerlich muss ich mich fragen, wieviel es wert ist.
In meinem Erstaunen hebe ich meinen Kopf und erblicke Kishari am Stadtrand. Etwas spät wie ich kurz darauf bemerke. Ich sause an Korykos vorbei, kurz darauf reisse ich das Pferd herum, dabei bäumt es sich auf unmd wirft mich fast ab, alles nur wenige Meter von Kishari entfernt.
Ich lasse mir jedoch nichts anmerken, halte mein charmantestes Lächeln aufrecht und versuche das Pferd wieder unterkontrolle zu bringen.
Muss richtig imposant ausgesehen haben...
Als ich das Pferd endlich wieder unter Kontrolle habe blicke ich Kishari an.
"Bereit?", frage ich weiterhin mit meinem charmanten Lächeln.

[Aiya]

Im Gespräch mit ihrem Hengst war sie eine Weile abgelenkt, doch ein Luftzug hinter ihr deutete an, dass jemand an ihr vorbeigeritten war. Sie sah sich um und erkannte ein schwarzes Pferd, sowie einen Reiter auf dessen Rücken der an Aran erinnerte. Der schnelle Stopp und das Aufbäumen des Pferdes waren gut abgefangen, aber wirkten nicht sehr beeindruckend auf Kishari. Ein Tier so stürmisch zu behandeln gefiel ihr nicht wirklich. Sanft schmiegte sie sich an Korykos Seite, da das Spektakel in ihrer unmittelbaren Nähe stattfand und der Sand mächtig aufgewirbelt wurde. Daher wischte sie sich bei der folgenden Ruhe mit dem Ärmel über das Gesicht und entfernte den dort sitzenden Sand. "Ich bin bereit, Sekunde bitte." Mit diesen Worten lief sie im Korykos herum, um von der linken Seite aufzusitzen. "Mit dir mache ich das bestimmt nie, also hab dich nie wieder so bockig", flüsterte sie ihrem Hengst zu und schwang sich in den Sattel, nahm die Zügel auf und legte den Umhang wieder über die Schultern nach vorn. "Ich wäre soweit", berichtete sie und ließ Korykos antraben. Auf dieses charmante oder beinahe stolze Lächeln ging sie nicht weiter ein. Vielleicht sollte sie ihn anhimmeln, doch das wäre nicht ganz ehrlich. "Ein schönes Pferd habt ihr da. Wie lange gehört es euch schon? Wie nennt ihr es?" Wenigstens etwas Interesse sollte man immer zeigen.