Die Schluchzer nahmen ab und auch die Tränen rannen nur noch vereinzelt über ihre Wangen. Dennoch saß dieses beklemmende Gefühl der Traurigkeit weiterhin in Kisharis Brust. Auch ihre Kehle fühlte sich noch immer nicht frei und zum Sprechen geeignet an. Darum stand sie still, in Arans Umarmung und nahm seine Nähe und Wärme wahr. Ohne ihn hätte sie längst zu zittern begonnen bei den Temperaturen der Nacht und ihrer kläglichen Bekleidung.
Tiefer durchatmend, zog sie erneut unfein die Nase hoch. Dennoch war es ihr lieber, als Arans Robe weiter zu durchnässen. Sicher fühlte es sich für ihn alles andere als angenehm an. Sie horchte. Alles was sie hören konnte, war die träge Melodie der fern erklingenden Flöte und Arans Herzschlag. Ihre Augen vermochten nicht viel zu sehen, da Arans Körper ihr Sichtfeld drastisch einschränkte. Sie konnte nicht einmal ihn wirklich sehen, doch wollte sie an dem Zustand momentan nichts ändern. Ihre Augen fühlten sich eh gereizt und müde an. Die schweren Lider senkten sich zunehmend, ohne dass sie einschlief. Sie ruhte, um Kraft zu sammeln und um sich zu erholen. Worte fand sie keine, deswegen versuchte sie es nicht einmal. Seine Anwesenheit war alles was ihr wichtig war. Einem inneren Impuls nachgebend, lockerte Kishari schließlich den Griff ihrer verkrampften Finger aus dem Stoff und führte die Arme träge über Arans Schultern zu seinem Nacken. Sie hielt sich an ihm, suchte weiterhin Geborgenheit.